Einleitung:

Deutschland erlebt einen stetigen Anstieg der Krankmeldungen, der 2023 einen Rekord erreichen könnte. Prognosen zeigen, dass die durchschnittliche Anzahl der Fehltage pro Mitarbeiter über 20 Tage betragen könnte​​. Diese Entwicklung findet statt, obwohl typische saisonale Krankheiten und Epidemien wie Corona im Rückgang begriffen sind.

Die Aktuelle Lage:

  • Erhöhte Krankenstände: Die Krankenstände sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, auch ohne Epidemien als Hauptursache​​​​.
  • Häufige Krankheitsursachen: Zu den führenden Ursachen zählen Erkältungen, psychische Belastungen und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems​​.

Junge Arbeitnehmer besonders betroffen:

  • Generation Z unter Druck: Untersuchungen zeigen, dass insbesondere jüngere Arbeitnehmer unter 30 zunehmend psychische Belastungen erfahren​​.

Mögliche Auswirkungen auf Unternehmen:

  • Wirtschaftliche Folgen: Ein hoher Krankenstand kann erhebliche wirtschaftliche Einbußen und Produktivitätsverluste zur Folge haben.
  • Mitarbeiterbelastung: Die erhöhte Arbeitsbelastung für verbleibende Mitarbeiter kann zu Überbelastung und weiteren Krankmeldungen führen.
  • Kundenzufriedenheit und Image: Mangel an Personal kann die Qualität der Kundenbetreuung beeinträchtigen und das Image des Unternehmens schädigen.

Finanzielle Auswirkungen:

  • Kosten pro Arbeitnehmer: Für 2021 betrug der Wert der verlorenen Arbeitsproduktivität pro Arbeitnehmer aufgrund von Krankheitstagen 80.100 Euro, was zu einem Gesamtverlust von 153 Milliarden Euro führte​​.
  • Volkswirtschaftliche Kosten: Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin schätzte die volkswirtschaftlichen Produktionsausfälle für 2021 auf insgesamt 89 Milliarden Euro​​.
  • Kosten für Unternehmen: Unternehmen sind verpflichtet, bis zu sechs Wochen das Gehalt krankgeschriebener Mitarbeiter zu zahlen. Dies führt neben dem Ausfall der Arbeitskraft zu zusätzlichen finanziellen Belastungen​​.

Lösungsansätze:

  • Präventive Maßnahmen: Investitionen in Gesundheitsförderungsprogramme, Stressmanagement und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung können helfen, Krankheitstage zu reduzieren.
  • Förderung einer gesunden Unternehmenskultur: Eine Kultur, die Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz unterstützt, trägt langfristig zur Reduzierung von Krankheitstagen bei.
  • Individualisierte Gesundheitsangebote: Angebote, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Mitarbeiter zugeschnitten sind, können besonders wirksam sein.

Schlussfolgerung:

Angesichts der steigenden Krankmeldungen müssen Unternehmen aktiv werden. Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeiter sind nicht nur eine soziale Verantwortung, sondern können sich auch wirtschaftlich auszahlen. Mit den richtigen Strategien und Maßnahmen kann jedes Unternehmen einen Unterschied machen.

Quellen: Auswertungen der DAK, Barmer, TK und Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung